Google Tag Manager Glossar: Die wichtigsten Begriffe

In diesem Blog-Beitrag finden Sie eine Erklärung der wichtigsten Begriffe und Elemente des Google Tag Manager. Außerdem finden Sie typische Anwendungsbeispiele für Trigger und Tags. Auch wenn Sie meinen Online Kurs Google Tag Manager für Anfänger noch nicht besucht haben, finden Sie hier einige nützliche Infos für Einsteiger.

Was ist der Google Tag Manager Container? Was ist ein Tag? Was ist ein Trigger? Trigger, die beim Laden einer Seite reagieren Die "Klick" Trigger Die Engagement Trigger Die "Scroll" Trigger "Formular Senden" Trigger "Youtube Video" Trigger Sonstige Tigger Was sind Google Tag Manager Variablen? Integrierte Tag Manager Variablen Benutzerdefinierte Tag Manager Variablen Was sind Google Tag Manager Ordner? Was sind Tag Manager Arbeitsbereiche? Was sind Tag Manager Versionen? Was sind Tag Manager Umgebungen? Was ist der Tag Manager Data Layer? Zusammenfassung

Was ist der Google Tag Manager Container?

Ein Container im Tag Manager entspricht in etwa einer Property in Google Analytics und damit Ihrer Website oder App. Ein Container ist außerdem eine Sammlung aller Tag Manager Objekte wie Tags, Trigger, Variablen und Ordnern.

Der Tag Manager kennt drei verschiedene Arten von Containern:

  • Für eine Website oder einen Teil davon. Betreiben Sie einen Online-Store und ein Blog, können Sie für das Blog und den Store jeweils einen eigenen Container verwenden.
  • Eine App. Für eine iOS und eine Android App benötigen Sie jeweils ein eigenen Container.
  • Die AMP Version ihrer Website; dafür ist ein eigener Container erforderlich.

Den Container fügen Sie mittels zwei Javascript Snippets, die der Google Tag Manager erstellt, auf jeder Seite ihrer Website ein.

Den Javascript Code zum Einbinden eines Containers finden Sie jederzeit im Hauptmenü des Tag Manager: Verwaltung -> Tag Manager installieren.

Was ist ein Tag?

Umgangssprachlich formuliert "macht ein Tag etwas" auf oder mit einer Seite Ihrer Website. Zum Beispiel:

  • Mit einem Google Analytics Tag protokollieren Sie einen Pageview oder ein Ereignis in Google Analytics
  • Sie fügen ein Conversion-Tracking Pixel auf einer bestimmten Seite ein.
  • Sie fügen ein Analytics-Tool eines Drittanbieters, wie Hotjar oder Microsoft Clarity auf Ihrer Website ein.

Ein Tag alleine ist allerdings noch nicht hilfreich. Es kann zwar "etwas machen", weiss aber nicht wann "es etwas machen soll".

Genau dafür gibt es die sogenannten Trigger. Ein oder mehrere Trigger werden einem Tag zugeordnet und "sagen" dem Tag, wann es etwas zu tun bekommt.

Trigger und Tags gehören daher immer zusammen.

Was ist ein Trigger?

Sobald ein Besucher eine Seite Ihrer Website lädt und damit interagiert, treten verschiedene Ereignisse auf. Das passiert vollkommen automatisch und im Hintergrund. Sie brauchen nichts dafür zu tun oder zu programmieren.

Mit einem Trigger im Google Tag Manager können Sie Seiten und Elemente auf den Seiten wie z.B. Links überwachen und feststellen, ob ein bestimmtes Ereignis aufgetreten ist. Beispiele für solche Ereignisse sind:

  • Das Laden der Seite selbst
  • Einen Klick auf einen Link
  • Das Abspielen eines eingebetteten YouTube Videos
  • Scrolling bis zu einem bestimmten Bereich einer Seite

Ein Trigger im Google Tag Manager besteht aus zwei Komponenten:

  • Der Trigger-Typ definiert die Art des Ereignisses, das Sie überwachen wollen, zum Beispiel einen Klick auf einen Link.
  • Mit der Trigger-Bedingung legen Sie fest, welche Seiten oder Elemente der Trigger überwachen soll.

Sobald ein Ereignis für dass Sie einen Trigger erstellt haben auftritt, spricht man davon, dass der Trigger reagiert.

Hier ist ein Beispiel eines Triggers. Er reagiert, sobald der Besucher auf einen Amazon Affiliate Link klickt:

Beispiel für einen Tag Manager Trigger, der bei einem Klick auf einen Amazon Affiliate Link reagiert

Beispiel für einen Tag Manager Trigger, der bei einem Klick auf einen Amazon Affiliate Link reagiert

  • Der Trigger-Typ in diesem Beispiel ist Klicks – nur Links.
  • Die Trigger-Bedingung ist als Click URL enthält amzn.to definiert; also wenn die URL des angeklickte Links den Text amzn.to enthält.

Um festzulegen, auf welche Seiten oder Elemente ein Trigger reagiert, verwenden Sie Variablen. Damit legen Sie die Bedingungen fest.

Einen oder mehrere Trigger ordnen Sie einem Tag zu.

Trigger, die beim Laden einer Seite reagieren

Beim Laden einer Seite reagieren der Reihe nach drei verschiedene Trigger, die Sie am Anfang der Trigger-Liste im Tag Manager unter Seitenaufruf finden:

  1. Der Seitenaufruf Trigger
  2. Der Dom ist Bereit Trigger
  3. Der Fenster geladen Trigger

Der "Seitenaufruf" Trigger

Dieser Trigger reagiert, sobald der Aufbau der Seite startet, aber noch bevor die Seite vollständig geladen und im Browser dargestellt wird.

Der typische Anwendungsfall für diesen Trigger ist, einen Seitenaufruf in mit einem Google Analytics Tag in Google Analytics zu protokollieren.

Keinesfalls sollten Sie diesen Trigger für Tags verwenden, um Widgets in Ihre Seite zu integrieren oder in denen mit einer DOM Variablen Inhalte ausgelesen werden.

Der "Dom ist Bereit" Trigger

Dieser Trigger reagiert, sobald der HTML Code einer Seite geladen und analysiert wurde, aber noch bevor die Seite vollständig dargestellt wurde.

Erst jetzt ist der HTML Code fertig geladen, analysiert und "im Speicher" aufgebaut. Erst jetzt können Sie Tags verwenden, die mit dem HTML Code der Seite interagieren, wie:

  • Widgets oder andere Analytics-Tools wie Microsoft Clarity in die Seite zu integrieren
  • Tags zu nutzen, die Inhalte einer Seite mit einer DOM Variable auslesen.

Der "Fenster geladen" Trigger

Der Fenster geladen Trigger ist der letzte der drei Seitenaufruf-Trigger. Er reagiert, nachdem die Seite inklusive aller Bilder und anderer Ressourcen vollständig geladen und angezeigt wurde.

Die "Klick" Trigger

Im Google Tag Manager finden Sie zwei Klick-Trigger. Der Klick-Trigger Alle Elemente reagiert, sobald ein Besucher ein beliebiges Element anklickt. Der Klick-Trigger Nur Links reagiert, wenn der Besucher auf einen Link klickt.

Der Klick-Trigger Nur Links funktioniert nicht bei Buttons. Dafür benötigen Sie den Klick-Trigger Alle Elemente.

Ein typischer Anwendungsfall für diesen Trigger ist das Klick-Tracking für interne und externe Links mit Ereignissen in Google Analytics. Damit können Sie sich einen ausführlichen Überblick darüber verschaffen, auf welche Links Besucher klicken und wie sie auf Ihrer Seite navigieren.

Erstellen Sie dazu Klick-Trigger mit denen Sie Klicks auf verschiedene Bereiche Ihrer Website messen:

  • Klicks auf Einträge im Hauptmenü
  • Klicks auf Links im Footer
  • Klicks auf Links in einer Sidebar
  • Klicks auf Links um eine Produktliste zu sortieren

Die Engagement Trigger

Unter Engagement finden Sie einige Trigger, die auf bestimmte Nutzerinteraktionen reagieren. Eigentlich würden auch die Klick Trigger in diese Gruppe gehören. Warum Google die Klick Trigger in einer eigenen Gruppe zusammengefasst hat, weiss nur Google selbst.

Die "Scroll" Trigger

Im Tag Manager finden sie zwei unterschiedliche Scroll-Trigger. Mit dem Trigger Elementsichtbarkeit können Sie darauf reagieren, wenn ein Besucher ein bestimmtes Element Ihrer Website in den sichtbaren Bereich scrollt. Mit dem Trigger Scrolltiefe reagieren Sie auf ein Scroll-Ereignis.

"Formular Senden" Trigger

Verwenden Sie den Trigger Formular Senden um zu messen, auf welchen Seiten Besucher ein Formular ausfüllen oder abschicken. Das kann nützlich sein um herauszufinden, welche Inhalte Ihnen neue Newsletter-Abonnenten bringen oder auf welchen Seiten die Besucher ein Formular zur Lead-Generierung ausfüllen und abschicken.

Aber Achtung: Speichern Sie niemals personenbezogene Daten in Analytics. Das verstößt sowohl gegen die Nutzungsbedingungen von Google Analytics als auch gegen die Datenschutzgrundverordnung.

"Youtube Video" Trigger

Mit dem YouTube-Video Trigger können Sie auf Ereignisse wie das Starten oder Pausieren eines eingebetteten Youtube Videos reagieren.

Damit messen Sie, wie viele Sekunden eines eingebetteten YouTube-Videos ein Besucher gesehen hat.

Sonstige Trigger

Verlaufsänderung

Der Verlaufsänderung Trigger kann für Single-Page Apps interessant sein. Er löst aus, wenn sich das URL-Fragment einer Seite (der Teil nach dem Hashtag) ändert.

"Javascript Fehler"

Mit dem Javascript-Fehler Trigger können Sie auf Javascript Fehler reagieren und diese in Google Analytics erfassen und auswerten.

"Timer" Trigger

Der Timer Trigger löst in vordefinierten Zeitabständen aus. Das wird oft dazu verwendet, um die Zeit, die ein Besucher auf einer Exit-Page verbringt, zu messen.

Benutzerdefiniertes Ereignis

Mit einem benutzerdefinierten Ereignis-Triggers können Sie, in Verbindung mit dem Data-Layer, auf eigene Ereignisse reagieren. Im Prinzip funktioniert das so, dass über einen Javascript-Code auf ihrer Website ein Ereignis, z. B. "Zielgruppe gewählt" an den Data-Layer geschickt wird.

Mit dem benutzerdefinierten Ereignis-Trigger können Sie auf das Auftreten dieses Ereignisses überwachen und dann mit einem Tag reagieren.

Trigger Gruppen

Fügen Sie einem Tag mehrere Trigger hinzu, dann feuert das Tag sobald einer der Trigger reagiert. Möchten Sie, dass ein Tag nur dann feuert, wenn mehrere Trigger reagiert haben, nutzen Sie eine Trigger Gruppe.

Hier im Blog finden Sie einen ausführlichen Beitrag darüber, wie Sie eine Trigger-Gruppe im Tag Manager erstellen.

Was sind Google Tag Manager Variablen?

Integrierte Tag Manager Variablen

Integrierte Variablen werden vom Google Tag Manager beim Auftreten eines Ereignisses automatisch mit Werten befüllt. Ein Beispiel für integrierte Variablen sind die Klick-Variablen. Diese werden, sobald ein Besucher auf einen Link klickt, beispielsweise mit dem Text des angeklickten Links, der URL des Links oder der CSS-Klasse und der ID des Links belegt.

Diese Variablen können Sie nun entweder zur Konfiguration von Triggern oder direkt in Tags verwenden.

Integrierte Variablen müssen Sie vor der erstmaligen Verwendung aktivieren:

  • Klicken Sie im Google Tag Manager auf Variablen
  • Im oberen Bereich integrierte Variablen klicken Sie auf Konfigurieren
  • Wählen Sie die Variablen aus, die Sie aktivieren möchten.

Benutzerdefinierte Tag Manager Variablen

Benutzerdefinierte Variablen erstellen Sie selbst und belegen diese selbst mit Werten. Beispiele für benutzerdefinierte Variablen sind:

  • Javascript Variablen
  • DOM Variablen, mit denen Sie Inhalt aus der Seite auslesen können
  • Suchtabellen

Hier ein Beispiel einer benutzerdefinierten Javascript-Variable:

Beispiel für eine benutzerdefinierte Javascript Variable im Google Tag Manager

Beispiel für eine benutzerdefinierte Javascript Variable im Google Tag Manager

Mit dieser Variable ermittle ich die geschätzt Lesedauer eines Blog-Beitrags und speichere den Wert als benutzerdefinierten Messwert in Google Analytics. Dazu verwende ich ein Google Analytics Tag dass erst bei DOM Ready feuert. Die Variable ist in der Konfiguration eingetragen:

Variable für die geschätzte Lesedauer

Variable für die geschätzte Lesedauer

Was sind Google Tag Manager Ordner?

In der Standardansicht des Tag-Managers sehen Sie alle Trigger, alle Tags und alle Variablen die Sie erstellt haben. Das kann, auch bei kleinen Websites, schnell unübersichtlich werden.

Deshalb können Sie Trigger, Tags und Variablen gemeinsam und thematisch in Ordnern zusammenfassen

Was sind Tag Manager Arbeitsbereiche?

Alle Tags, Trigger, Variablen und Ordner ("Objekte") werden in Google Tag Manager in einem Arbeitsbereich, dem Default Workspace verwaltet.

Arbeiten Sie alleine im Tag Manager, ist dieser Workspace im Normalfall ausreichend.

Sobald Sie aber im Team, egal ob mit externen oder internen Teammitgliedern, gemeinsam im Tag Manager arbeiten, sollten Sie für jedes Teammitglied einen eigenen Workspace erstellen.

In seinem Workspace kann so kann jedes Teammitglied an seinen Objekten arbeiten und diese mittels der Vorschau Funktion testen.

Sobald ein Teammitglied seine Arbeit an den Objekten fertiggestellt hat und seine Arbeit publiziert, werden Teammitglieder, die mit in anderen Workspaces arbeiten, darüber informiert und aufgefordert, Ihren Workspace neu zu laden, damit die Änderungen angezeigt werden können. Ebenso werden Konflikte angezeigt.

Was sind Tag Manager Umgebungen?

Umgebungen in Tag Manager sind in erster Linie für größere Unternehmen relevant. Dort werden Umgebungen im Tag Manager verwendet, wenn mehrere unterschiedliche Abteilungen parallel an der Entwicklung und dem Testen der Website arbeiten.

Typische Umgebungen sind:

  • Entwicklung
  • Test
  • Abnahme
  • Trouble-Shooting
  • Produktivumgebung

Somit kann für jede dieser Stufen eine eigene Umgebung eingerichtet werden.

Was sind Tag Manager Versionen?

Sobald Sie ihre ersten Trigger, Tags und Variablen erstellt haben, oder daran Änderungen vorgenommen haben, muss der Container live gestellt werden.

Das geschieht über den Button Senden rechts oben im Google Tag Manager.

Sobald diese Änderungen live sind, erzeugt der Tag Manager daraus eine neue Version. Damit können Sie jederzeit sehen, welche Änderungen sie im Laufe der Zeit vorgenommen haben.

Die einzelnen Versionen sehen Sie, in dem Sie im Hauptmenü des Tag Manager auf Versionen klicken.

Was ist der Tag Manager Data Layer?

Mit dem Begriff Data Layer werden Sie im Zuge ihrer Arbeit mit dem Google Tag Manager unweigerlich konfrontiert. Der Data Layer ist eine Schnittstelle zwischen Javascript Code, der in ihrer Website eingefügt ist und dem Google Tag Manager.

Sobald ein JavaScript eine bestimmte Variable an den Data Layer übergibt, können Sie im Tag Manager daraus reagieren.

Ein klassisches Beispiel dafür ist das E-Commerce Tracking in Verbindung mit Google Analytics. Sobald ein Kunde einen Kauf abgeschlossen hat, übergibt die Website Details des Einkaufs an den Data Layer. Ein Trigger reagiert darauf, sobald die Daten da sind.

Zusammenfassung

Wenn Sie gerade erst mit dem Google Tag Manager starten, sind die Begriffe Trigger, Tag, Variable und Container wohl die Wichtigsten. Mit diesen Objekten und deren Funktionsweise sollten Sie sich anfreunden, bevor Sie tiefer in den Tag Manager eintauchen.

Christian Feichtner

Ich stehe dir mit Rat und Tat zur Seite, um SEO & die Web-Analyse zu entmystifizieren, sodass du SEO & die Web-Analyse selbst in die Hand nehmen kannst.

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