Was ist der Conceptual Intent und seine Bedeutung für SEO

SEO

Der “Conceptual Intent” bezeichnet das inhaltliche Thema einer Suchanfrage. Er ist eine der drei Ebenen der Suchintention. Für die semantische Suche muss der Conceptual Intent einer Suchanfrage mit dem Thema eines Textes übereinstimmen, damit der Text überhaupt für das Ranking in Betracht gezogen wird.

In diesem Blog-Beitrag siehst du einige plakative Beispiele, worauf du beim Texten für den Conceptual Intent achten solltest.

Inhaltsverzeichnis

Der Conceptual Intent ist für das Ranking wichtig

Der Conceptual Intent wird manchmal als "Topical Intent" oder "Content Domain" bezeichnet. Er ist die erste der drei Ebenen in meinem 3-Ebenen-Modell der Suchintention und steht für das inhaltliche Thema einer Suchanfrage.

 

Die 3 Ebenen der Suchintention

 

Passt der Conceptual Intent ("das Thema") deines Textes nicht zum Thema der Suchanfrage, hat deine Seite keine Chance, dafür zu ranken.

Schreibe ich etwa einen Text über "die schönsten Fotospots in der Geisterstadt Rhyolite", ist das Thema und damit der Conceptual Intent des Textes "Rhyolite". "Foto Spots" ist der Micro Intent. Mehr dazu habe ich in meinem Blogpost über das 3-Ebenen-Modell der Suchintention für SEO geschrieben.

Für den Conceptual Intent verwendest du in deinem Text eine oder mehrere Entitäten. Aber wie ich in meinem Blogbeitrag über Entitäten und ihre Bedeutung für SEO geschrieben habe, ist die inhaltliche Bedeutung einer Entität nicht immer eindeutig. Mit der Entität "Rhyolite" kann etwa eine Geisterstadt in Nevada, eine Gesteinsart, ein Computerspiel oder sogar ein Musiktitel gemeint sein.

Deshalb achte ich sowohl bei der Recherche als auch beim Texten auf folgende Aspekte, die sich auf die inhaltliche Bedeutung einer Entität und somit auf das von einer semantischen Suchmaschine interpretierte Thema eines Textes und damit den Conceptual Intent auswirken können.

Was den Conceptual Intent beeinflussen kann

Suchmaschinen sind heute semantisch. Sie durchsuchen einen Text nicht mehr nur auf das Vorkommen der Suchanfrage ("Keyword-Matching") sondern interpretieren sowohl eine Suchanfrage als auch deinen Text inhaltlich. Und wie sie das Thema deines Textes interpretieren, hängt von einigen Aspekten ab.

Achte auf Einzahl oder Mehrzahl

Die Ein- und Mehrzahl haben in der semantischen Suchmaschinenoptimierung nicht immer dieselbe inhaltliche Bedeutung.

Hier siehst du ein Beispiel, in dem die Ein- und Mehrzahl einer Entität inhaltlich unterschiedliche Bedeutungen haben und daher inhaltlich unterschiedliche Suchergebnisse liefern.

 

Conceptual Intent für einen Suchbegriff in der Einzahl

Conceptual Intent für einen Suchbegriff in der Mehrzahl

 

Links siehst du das Suchergebnis für die Suchanfrage “Fisch kaufen” (Einzahl). Inhaltlich zeigt Google dabei Suchergebnisse rund um Speisefische an. Rechts ist das Suchergebnis für “Fische kaufen” (Mehrzahl). Das interpretiert Google als eine Suchanfrage für Fische in einem Aquarium und zeigt daher Aquaristik-Shops an.

Ein weiteres Beispiel, bei dem sich der Conceptual Intent zwischen Ein- und Mehrzahl unterscheidet, sind die beiden Suchanfragen “Bienenstich” und “Bienenstiche”. Der Conceptual der Einzahl steht für eine Süßspeise und die Mehrzahl für eine schmerzhafte Begegnung mit einem nützlichen Tier.

Sieh dir daher bei der Recherche nach Entitäten an, welche inhaltliche Bedeutung eine Entität in der Ein- und Mehrzahl haben kann. Gib dazu die Entität in der Google-Suche ein und sieh dir die Suchergebnisse inhaltlich an.

Verwende passende Verben

Verben in Verbindung mit einer Entität können zu einer inhaltlich anderen Bedeutung führen, da sie den Typ einer Entität und damit die inhaltliche Bedeutung beeinflussen können.

Suchst du etwa in der englischen Google-Suche nach “find Rhyolite” interpretiert Google den Typ der Entität “Rhyolite” aufgrund des Verbs "find" als “Thing”. Damit siehst du Suchergebnisse über die Gesteinsart "Rhyolith".

Suchst du hingegen nach “visit Rhyolite” wird der Typ der Entität aufgrund des Verbs "visit" als “City” oder “Place” interpretiert und du siehst Suchergebnisse über die Geisterstadt Rhyolite in Nevada.

Hier ist ein Beispiel, wie du das in deinen Texten für modernes SEO nutzt. Den ersten Satz kann eine Maschine aufgrund des Verbs "discovered" so interpretieren, dass du die Gesteinsart "Rhyolith" gefunden hast:

"During a Roadtrip in the U.S., I discovered Rhyolite".

Ändern wir nur das Verb zu "visit", wird der Satz durch die semantische Suche richtig interpretiert, nämlich dass du die Geisterstadt Rhyolite besucht hast.

"During a Roadtrip in the U.S., I visited Rhyolite".

Im letzten Kapitel habe ich die unterschiedliche Bedeutung von Ein- und Mehrzahl erwähnt. Die kann sich durch die Nutzung von passenden Verben wieder verändern, wie du an diesem Satz siehst:

"Einen Bienenstich behandelst du am besten durch kühlen"

Durch das Verb "behandelst" und seine grammatikalische Beziehung zu "Bienenstich" wird die Entität "Bienenstich" als "Insektenstich" interpretiert.

Verwende also in deinen Texten inhaltlich passende Verben und vermeide eine zu bildhafte oder umschreibende Sprache, um die Eindeutigkeit des Themas sicherzustellen. Eine zu bildhafte Sprache kann dazu führen, dass eine semantische Suchmaschine das Thema deines Textes falsch versteht.

Berücksichtige die Schreibweise

Auch ob ein Suchbegriff bzw. eine Entität zusammen- oder auseinandergeschrieben ist, kann einen Unterschied für die inhaltliche Bedeutung machen. Ein Beispiel dafür sind die beiden Suchanfragen “Strategie Definition” und “Strategiedefinition”.

 

Inhaltliche Bedeutung für einen auseinander geschriebenen Suchbegriff

Inhaltliche Bedeutung für einen zusammen geschriebenen Suchbegriff

 

Bei der ersten Suchanfrage habe ich “Strategie“ und “Definition” auseinander geschrieben. Dafür zeigt Google Suchergebnisse an, in denen der Begriff “Strategie” erklärt wird. Google interpretiert die Suchanfrage inhaltlich so, dass jemand die Definition (Bedeutung) des Wortes Strategie wissen will.

Schreibst du “Strategiedefinition” zusammen, ändert sich der Conceptual Intent. Auf einmal gibt es auch Suchergebnisse, die erklären, wie man eine Strategie definiert im Sinne von “eine Strategie erstellen”.

Achte somit bei der Recherche nach Entitäten und dem Schreiben deiner Texte auf die für den Conceptual Intent passende Schreibweise.

Nutze verknüpfte Entitäten

Der Name einer Entität ist nicht immer eindeutig. Ich verwende daher immer mindestens 1-2 verknüpfte Entitäten in Verbindung mit der primären Entität eines Textes.

Um zu verdeutlichen, dass ich mit der Entität "Rhyolite" die Geisterstadt in Nevada meine, verwende ich genau diese verknüpften Entitäten, nämlich (engl.) "Ghost Town" und "Nevada".

Nehmen wir noch einmal den Beispielsatz aus dem letzten Kapitel. Diesen Satz wird so interpretiert, dass du die Gesteinsart Rhyolite (dt. Rhyolith) gefunden hast

"During a Roadtrip in the U.S., I discovered Rhyolite".

Mit verknüpften Entitäten würde dieser Satz dann so lauten:

"During a Roadtrip in the U.S., I discovered the Ghost Town of Rhyolite in Nevada".

Aufgrund der verknüpften Entitäten "Ghost Town" und "Nevada" interpretiert eine semantische Suche die Entität "Rhyolite" trotz des Verbs "discovered" korrekt als Geisterstadt.

Es reicht allerdings nicht, verknüpfte Entitäten irgendwo im Text einzubauen. Sie müssen auch mit der primären Entität in grammatikalischer Verbindung stehen. Etwa durch die Formulierung "Ghost Town of Rhyolite" und "Rhyolite in Nevada".

Achte auf die Co-Occurence

Die Co-Occurence ist das Vorkommen von zwei Entitäten in einem Text, wobei diese Entitäten in der Regel im Knowledge Graph nicht miteinander verknüpft sind. Aber durch das gemeinsame Vorkommen kann sich der Conceptual Intent ändern.

Suchst du in Google nach "Kosmetikerin", wirst du aufgrund des Conceptual Intent vorwiegend Ergebnisse zum Berufsbild der Kosmetikerin bekommen.

Bei einer Suche nach “Kosmetikerin Wien” wird die Entität “Kosmetikerin” als Synonym für “Kosmetikstudio” interpretiert. Das siehst du auch anhand der Anmerkung im Suchergebnis.

 

Synonym für einen Suchbegriff

 

Dadurch werden im Suchergebnis nun Suchergebnisse für "Kosmetikstudio Wien" angezeigt.

In so einem Fall verwende ich auf der Seite vorwiegend das Synonym, also "Kosmetikstudio Wien", aber natürlich auch 1-2 mal die Co-Occurence der Entitäten "Kosmetikerin" und "Wien"

Weitere Aspekte

Auch der Standort, an dem gesucht wird, kann sich auf den Conceptual Intent auswirken. Ebenso die Art des verwendeten Endgeräts oder auch die eingestellte Sprache im Browser.

Das klassische Beispiel dafür ist der Suchbegriff “Football”, der in den USA eine andere Sportart bezeichnet als in Großbritannien und somit einen anderen Conceptual Intent hat.

Conceptual Intent ermitteln

Den Conceptual Intent einer Suchanfrage findest du genauso wie den User-Intent. Gib die Suchanfrage in einem anonymen Browserfenster ein. Sieh dir dann die ersten drei bis fünf Suchergebnisse im Hinblick auf den Inhalt an.

Der Conceptual Intent kann sich ändern

Der Conceptual Intent einer Suchanfrage kann sich im Laufe der Zeit ändern. Das prominenteste Beispiel meiner eigenen Website ist die Suchanfrage "fireworks iphone". Dafür rankte jahrelang ein Tutorial, wie man ein Feuerwerk mit einem Smartphone fotografiert.

Doch dann integrierte Apple eine "Feuerwerks-Funktion" in seinen Message-Dienst. Seitdem ranken für diese Suchanfrage nur mehr Tutorials dafür. In diesem Fall habe ich meine Seite auf andere Suchanfragen optimiert.

Zusammenfassung

Der “Conceptual Intent” bezeichnet das durch eine semantische Suchmaschine interpretierte Thema einer Suchanfrage und deines Textes. Das muss zusammenpassen, damit du überhaupt eine Chance hast, für diese Suchanfrage zu ranken.

Du findest den Conceptual Intent, in dem du eine Suchanfrage in die Google-Suche eingibst und dir das Suchergebnis im Hinblick auf den Inhalt ansieht; also etwa, ob es darin um die Gesteinsart "Rhyolite" oder die Geisterstadt geht.

Damit eine Suchmaschine den Conceptual Intent deiner Texte korrekt interpretieren kann, nenne die Dinge beim Namen, indem du Entitäten verwendest. Nutze passende Verben, die passende Schreibweise und verknüpfte Entitäten. Damit stellst du sicher, dass eine semantische Suchmaschine das Thema deines Textes korrekt versteht.

Christian Feichtner

Ich habe mich auf modernes SEO und effektive Web-Analyse spezialisiert. In meinem SEO- und Web-Analytics-Blog findest du Tipps und Erfahrungsberichte. Meine Erfahrung gebe ich in Trainings weiter. Ich nehme dir auch gerne Arbeit als SEO-Freelancer oder Analytics-Freelancer ab.

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