Eine Namenskonvention für den Google Tag Manager

Auch bei kleineren Websites sammeln sich im Google Tag Manager schnell viele Trigger, Tags und Variablen an.

Dadurch verliert man im Tag Manager schnell den Überblick - insbesondere darüber, welche Trigger, Tags und Variablen zusammengehören.

Um eben diesen Überblick zu behalten, verwende ich seit Jahren eine eigene Namenskonvention zur Benennung der Trigger, Tags, Variablen und Ordner im Tag Manager, die ich Ihnen in diesem Artikel anhand von Beispielen vorstelle.

Sie können die Namenskonvention gerne übernehmen oder als Ausgangspunkt für Ihre eigene Namenskonvention nutzen.

Und darum geht's in diesem Beitrag:

Namenskonvention für Trigger Namenskonvention für Tags Namenskonvention für Variablen Aussagekräftige Ordnerstruktur Zusammenfassung

Namenskonvention für Trigger

Der Names eines Triggers im Google Tag Manager besteht in meiner Namenskonvention aus 3 Elementen:

  1. Einer Bezeichnung für die Seiten wie All Pages, Homepage oder Blog Posts
  2. Einer Bezeichnung für die Elemente wie Main Menu Item
  3. Einer Bezeichnung für das Ereignis wie Visible oder Click

Ein Beispiel für die Bezeichnung eines Triggers ist Homepage Blog Posts Visible. Dieser Trigger reagiert nur auf der Homepage und nur ein Sichtbarkeit-Ereignis für den Bereich Blog Posts, in dem aktuelle Blog-Beiträge angezeigt werden. In diesem Screenshot sehen Sie ein paar Beispiele für die Benennung solcher Sichtbarkeits-Trigger:

Beispiel Benennung Trigger für bestimmte Seiten

Beispiel Benennung Trigger für bestimmte Seiten

Natürlich verwende ich dasselbe Schema für Trigger, die auf allen Seiten reagieren. Hier ein paar Beispiele für Klick-Trigger, die auf allen Seiten reagieren:

Beispiele für die Benennung von Triggern für alle Seiten

Beispiele für die Benennung von Triggern für alle Seiten

Einen Sonderfall möchte ich noch erwähnen: Im Google Tag Manager finden Sie einen eingebauten All Pages Trigger vom Typ Seitenaufruf. Dieser löst für alle Seiten aus und kann nicht unbenannt werden.

Mit so einer Namenskonvention erstellen Sie aussagekräftige Bezeichnungen für Ihre Trigger und sehen auch nach Jahren auf den ersten Blick, welchen Zweck jeder einzelne Trigger erfüllt - mein ältester Container stammt aus dem Jahr 2014 und hat über 100 Objekte. Da hat mir diese Namenskonvention schon viel Zeit erspart.

Da Trigger und Tags untrennbar zusammen zusammengehören, sehen wir uns als Nächstes einen Vorschlag für die Benennung von Tags an.

Namenskonvention für Tags

Die Bezeichnung eines Tags habe ich in meiner Namenskonvention eng an die Bezeichnung der dazugehörigen Trigger angelehnt.

Der Name eines Tags besteht aus:

  1. Der Bezeichnung des Triggers
  2. Der Aktion des Tags wie GA Event für Ereignis-Tracking in Google Analytics
Beispiele für die Benennung von Tags für alle Seiten

Beispiele für die Benennung von Tags für alle Seiten

So heißt das Tag für das Klick-Tracking von Affiliate-Links GA3 All Pages Affiliate Link Click. Das Kürzel GA3 am Anfang verwende ich aktuell um zwischen Tags für Google Analytics 3 (Universal Analytics) und Google Analytics 4 besser unterscheiden zu können.

Die ersten beiden Tags im obigen Screenshot sehen auf den ersten Blick ähnlich aus. Der Unterschied zwischen den Tags ist der letzte Teil des Namens. Mit dem Tag All Pages Core Web Vitals Script für ich ein Javascript in alle Seiten ein, mit dem die Core Web Vitals gemessen werden. Mit dem Tag "All Pages Core Web Vitals Event" protokolliere ich die Core Web Vitals mit dem Tracking Typ Timing in Universal Analytics.

Aufgrund der Benennung nach der Namenskonvention werden die beiden Tags untereinander angezeigt, sofern die Liste der Tags nach Namen sortiert ist; d.h. zusammengehörende Tags sehe ich somit immer untereinander.

Mit dieser Namenskonvention stehen allerdings nicht nur die Tags untereinander, die zusammen gehören, sondern Sie sehen auch auf den ersten Blick, was jedes einzelne Tag macht.

Namenskonvention für Variablen

Im Tag Manager gibt es verschiedene Arten von Variablen. Eine einheitliche Benennung für Variablen ist daher ein klein wenig komplexer als bei Triggern und Tags. Da Sie eingebaute Variablen auch nicht umbenennen können, bezieht sich dieses Kapitel nur auf benutzerdefinierte Variablen.

Bis auf wenige Ausnahmen beginnen Variablen in meiner Namenskonvention mit dem Wörtchen "Get" um deutlich zu machen, dass es sich dabei um eine Variable handelt:

Beispiel für die Benennung von Variablen

Beispiel für die Benennung von Variablen

Die Variable "Get Blog Post Category" ermittelt die Kategorie eines Blog-Beitrags aus dem HTML Code und verwendet diese für Content-Gruppierungen in Universal Analytics.

Ein anderes Präfix ist das englische Wort _Is_ ("ist"), dass ich für Variablen verwende, die nur wahr oder falsch zurückliefen. Ich verwende zum Beispiel eine Variable Is Visitor from EU um zu ermitteln, ob ein Website-Besucher aus der EU stammt, um solchen Besuchern ein modifiziertes und DSGVO-konformes Consent-Banner anzuzeigen.

Für Variablen die etwas Berechnen, wie die geschätzte Lesedauer eines Blog-Beitrags in Minuten, verwende ich das Präfix Calculate.

Zum Schluss haben wir noch die Lookup-Tabellen. Dabei unterscheide ich allerdings nicht zwischen einfachen und Regex-Suchtabellen. Beide Varianten beginnen mit dem Präfix Lookup:

Beispiele für die Benennung von Lookup Tabellen im Google Tag Manager

Beispiele für die Benennung von Lookup Tabellen im Google Tag Manager

Namenskonventionen für Ordner

Als letzten Schritt zu mehr Übersichtlichkeit im Google Tag Manager ordne ich alle Trigger, Tags und Variablen nach Themenbereichen in Ordner ein.

Dazu verwende ich Ordner mit der Bezeichnung:

  • On Site Navigation für alle Objekte, die der Navigation auf der Seite dienen, wie das Hauptmenü, Footer aber auch Teaser Listen.
  • Off Site Navigation für alle Objekte die in irgendeiner Form mit externen Links zu tun haben
  • Goals für Clicks auf z. B. auf Affiliate Links, die sie dann als Goals definieren können.
  • On Site Interaction beinhaltet alle Tags zum Tracking von Interaktionen, bei denen der Besucher auf der Seite bleibt. Dazu gehören das Abspielen von Videos, das Vergrößern von Bildern (Lightbox) aber auch Objekte zum Messen von Scroll-Ereignissen.
  • Content beinhaltet alle Tags und Trigger die in irgendeiner Form den Content der Seite verändern. Ich verwende solche Tags zum kleine Unzulänglichkeiten des CMS zu beheben.
  • Tools für alle Tags, die zusätzliche Tools in die Website integrieren wie Microsoft Clarity.
  • Consent Management für alle Objekte für das Cookie und Tracking Consent Management.

Zusammenfassung

Ohne strukturierte Konvention zur Benennung der Objekte verlieren Sie im Google Tag Manager schnell den Überblick; insbesondere darüber, welche Trigger, Tags und Variablen zusammengehören.

Nehmen Sie sich die Zeit und strukturieren Sie ihre Trigger, Tags und Variablen im Tag Manager übersichtlich mit einer Namenskonvention und Ordnern. Entwickeln Sie dabei ruhig Ihre eigene Namenskonvention und lassen Sie sich von den Namenskonventionen Anderer inspirieren.

Christian Feichtner

Ich stehe dir mit Rat und Tat zur Seite, um SEO & die Web-Analyse zu entmystifizieren, sodass du SEO & die Web-Analyse selbst in die Hand nehmen kannst.

Zurück
Zurück

Namenskonvention für Ereignis-Tracking in Google Analytics

Weiter
Weiter

Google Search Console einrichten: Schritt-für-Schritt-Anleitung