Namenskonvention für den Google Tag Manager
Auch bei kleineren Websites sammeln sich im Google Tag Manager schnell viele Trigger, Tags und Variablen an. Mit einer strukturierten Namenskonvention für Tags, Trigger und Variablen behältst du auch bei vielen Objekten im Tag Manager den Überblick.
In diesem Beitrag stelle ich dir mein Namensschema für den Tag Manager vor, das ich sowohl im clientseitigen als auch im serverseitigen Tag Manager verwende. Du kannst es gerne übernehmen oder als Ausgangspunkt verwenden, um deine eigene Namenskonvention zu entwickeln. Dieser Artikel ist eine Nachlese zur entsprechenden Lektion meines Tag Manager-Kurses auf Udemy.
- Warum eine Namenskonvention für den Tag Manager?
- Aufbau einer Namenskonvention für den Google Tag Manager
- Beispiele für die Benennung von Tags
- Beispiele für die Benennung von Triggern
- Beispiele für die Benennung von benutzerdefinierten Variablen
- Zusammenfassung
Warum eine Namenskonvention für den Tag Manager?
Als Web-Analyst arbeite ich viel mit den Tag-Manager-Containern meiner Kunden und Kundinnen. Im ersten Schritt verschaffe ich mir dabei einen Überblick über die Tags und für welche Zielsysteme Tags verwendet werden. Das kostet Zeit (und damit Geld). Verwendest du ein aussagekräftiges Namensschema im Tag-Manager, spart das im ersten Schritt viel Zeit (und dir damit Geld).
Auch du selbst kannst dir viel Zeit und Kopfzerbrechen ersparen, in dem du deine Tags, Trigger und Variablen mit einer aussagekräftigen Namenskonvention benennst.
Aufbau einer Namenskonvention für den Google Tag Manager
In meiner Namenskonvention besteht der Name jedes Tags, jedes Triggers und jeder Variablen aus zwei bis drei Teilen:
- Eine Abkürzung für das Zielsystem wie etwa “GA4” für Google Analytics 4, “GAD” für Google ADs, “FBK” für Facebook, “PIN” für Pinterest oder “MSC” für Microsoft Clarity.
- Eine Abkürzung für die Kategorie von Ereignissen wie; etwa “ECOM” für E-Commerce, “ENG” für allgemeines Engagement wie Klicks auf Links oder “VID” für Video Ereignisse.
- Der eigentliche Name für das Objekt.
Der eigentliche Name eines Objekts besteht dann aus bis zu 2 Teilen:
- Feuert etwa ein Tag aufgrund einer Interaktion wie dem Klick auf einen CTA, dann lautet der Name beispielsweise CTA Klick und ich gebe in Klammern den Namen des Ereignisses an, das ich an das Zielsystem sende.
- Feuert ein Tag beispielsweise aufgrund eines benutzerdefinierten Ereignisses am DataLayer, ist die Namensgebung genau umgekehrt wie beim ersten Punkt. Der Name beginnt dann mit dem Namen des benutzerdefinierten Ereignisses (z.B. consentStateChanged), optional gefolgt von einem erklärenden Text in Klammern wie Consent Status bekannt.
Mit diesem Namensschema konnte ich bisher alle Fälle abdecken, die mir begegnet sind.
Ich verwende in meiner Namenskonvention keine Abkürzungen wie “dlv” für DataLayer Variable, wie du es vielleicht aus anderen Namenskonventionen kennst.
Das war nützlich, als man im Tag Manager noch nicht nach Objektarten wie eben einer DataLayer Variable suchen konnte. Heute ist das möglich und daher nicht mehr notwendig, wie du im folgenden Screenshot siehst.
Suche nach Variablentypen im Google Tag Manager
Im obigen Screenshot siehst du, dass ich in der Suchfunktion im Bereich der benutzerdefinierten Variablen einfach den Text “Datenschicht” eingegeben habe. Daraufhin werden mir alle Datenschicht-Variablen angezeigt.
Apropos Suche: Ein wichtiger Aspekt meines Namensschemas ist die Suchfunktion im Tag Manager. Aufgrund des strukturierten Benennens von Tags, Trigger und Variablen kann ich schnell und einfach nach Objekten für ein bestimmtes Zielsystem, für eine bestimmte Art von Interaktion oder für bestimmte Ereignisse suchen.
Liste der Abkürzungen für Zielsysteme
In dieser Liste findest du die Abkürzungen, die ich in meiner Namenskonvention im Tag Manager für Zielsysteme verwende.
Abkürzung | Zielsystem |
---|---|
GA4 | Google Analytics 4 |
MSC | Microsoft Clarity |
GAD | Google Ads |
BAD | Bing Ads |
LIN | |
PIN | |
FBK | |
TTK | Tik Tok |
Liste der Abkürzungen für die Arten von Tags
Für die verschiedenen Arten von Tags wie E-Commerce oder Engagement verwende ich folgende Abkürzungen:
Abkürzung | Beschreibung |
---|---|
ECOM | E-Commerce |
ENG | Engagement (etwa für bestimmte Klicks, die ich mit dem benutzerdefinierten Ereignis select_content erfasse) |
CFG | Konfiguration |
NAV | Navigation (etwa für Klicks, mit denen ich benutzerdefinierte Ereignisse wie navigate erfasse) |
PRO | Promotions (etwa für Ereignisse wie view_promotion, select_promotion) |
Beispiele für die Benennung von Tags
In den nächsten Kapiteln siehst du einige Beispiele für die strukturierte Benennung von Tags, Triggern und Variablen im Google Tag Manager. Sie stammen von einem produktiven Tag-Manager-Container einer meiner Web-Sites.
Beispiele für die Benennung von Konfigurations-Tags
Konfigurations-Tags sind Tags, die auf jeder Seite feuern müssen, wie etwa das Google Tag, das Tag für Microsoft Clarity oder das Tag für Piwik Pro. Mit diesen Tags werden die Zielsysteme konfiguriert und sie erfassen Basisdaten.
Namenskonvention für Konfigurations-Tags im Tag Manager
Die Konfigurations-Tags folgen dem oben erwähnten Namensschema:
- Der Name des Tags beginnt mit dem Zielsystem wie “GA4” (für Google Analytics 4), “MSC” (für Microsoft Clarity) und “PWP” (für Piwik Pro).
- Dann folgt immer der Text CFG. Dadurch finde ich auch in umfangreicheren Containern schnell die Konfigurations-Tags aller Zielsysteme über die Suchfunktion.
Sendet ein Konfigurations-Tag Daten nicht direkt an ein Zielsystem, sondern an den serverseitigen Tag Manager, ergänze ich den Namen noch um den Text (Server). Das siehst du im obigen Screenshot anhand des “GA4 - CFG” Tags.
Beispiele für die Benennung von Engagement-Tags
Engagement-Tags sind Tags, die bei einer Interaktion auf der Website feuern. Etwa bei einem Klick auf einen Link. Solche Engagement-Tags enthalten an der zweiten Stelle die Abkürzung "ENG". Möchte ich auf einen Blick alle Engagement-Tags im Tag-Manager sehen, suche ich einfach nach dem Text "ENG".
Namenskonvention Engagement-Tags im Tag-Manager
In der Liste siehst du eine Reihe von Engagement-Tags für GA4, etwa für Klicks auf Affiliate-Links oder Sichtbarkeitsereignisse. Da es sich bei den meisten dieser Tags um GA4 Tags handelt, steht in Klammern der Name des Ereignisses, das durch das Tag an GA4 gesendet wird.
Engagement-Ereignisse gibt es aber nicht nur für Google Analytics 4. Anhand des Präfixes “MSC” erkennst du am Ende der Liste zwei Engagement-Tags für Microsoft Clarity. Damit sende ich ein Ereignis für einen Affiliate-Link-Klick und eine Content Gruppe an Microsoft Clarity.
Microsoft Clarity ist ein visuelles Analysesystem, mit dem du Usability-Problemen auf die Spur kommst. Mehr dazu findest du in einem Artikel mit einem Überblick über Microsoft Clarity.
Beispiele für die Benennung von Triggern
Für Trigger verwende ich dasselbe Namensschema wie für Tags. Auch Triggernamen enthalten eine Angabe für ein Zielsystem, obwohl sie ja gar keine Daten senden.
Allerdings sollten die Trigger aufgrund des Consent Managements nur dann reagieren, wenn die Besucher und Besucherinnen ihre Zustimmung zum Tracking für ein bestimmtes Zielsystem gegeben haben.
Namenskonvention für Trigger im Google Tag Manager
Im oberen Bereich siehst du Trigger, die auf E-Commerce-Ereignisse am DataLayer reagieren. Gemäß der Namenskonvention beginnen sie mit dem Kürzel “GA4”, gefolgt von der Abkürzung “ECOM”. Da sie auf ein benutzerdefiniertes Ereignis am DataLayer reagieren, entspricht der nächste Namensteil dem Namen des Ereignisses am DataLayer.
Im unteren Bereich siehst du Trigger für Engagement-Ereignisse, auf die ich direkt mit einem Trigger reagiere. Sie tragen eine Bezeichnung für das Engagement-Ereignis wie “App Store Link Click”.
Beispiele für die Benennung von benutzerdefinierten Variablen
Im Tag Manager gibt es verschiedene Arten von Variablen. Eine einheitliche Benennung für Variablen ist daher ein klein wenig komplexer als bei Triggern und Tags. Da du eingebaute Variablen auch nicht umbenennen kannst, bezieht sich dieses Kapitel nur auf benutzerdefinierte Variablen.
Bis auf wenige Ausnahmen beginnen die Namen der benutzerdefinierten Variablen in meiner Tag-Manager Namenskonvention mit dem Wörtchen "Get", um deutlich zu machen, dass es sich dabei um eine Variable handelt. Im Screenshot sind das die Variablen im unteren Bereich
Namenskonvention für benutzerdefinierte Variablen im Google Tag Manager
Ein anderes Namenspräfix für benutzerdefinierte Variablen ist das englische Wort Is ("ist"), das ich für Variablen verwende, die nur wahr oder falsch zurückliefen. Ich verwende etwa die Variable “Is Visitor from EU”, um zu ermitteln, ob ein Website-Besucher aus der EU stammt, um solchen Besuchern ein modifiziertes und DSGVO-konformes Consent-Banner anzuzeigen.
Für Variablen, die etwas berechnen, wie die geschätzte Lesedauer eines Blog-Beitrags in Minuten, verwende ich das Präfix “Calculate”. Beispiele dafür siehst du am Anfang des obigen Screenshots.
Zum Schluss haben wir noch Variablen, die mit dem Wort “Determine” beginnen. Das sind Variablen, die irgendetwas ermitteln, etwa die Content-Gruppe eines Blog-Posts. Typischerweise sind das entweder Lookup-Tabellen oder Variablen vom Typ benutzerdefiniertes JavaScript.
Zusammenfassung
Ohne strukturierte Konvention zur Benennung der Objekte verlierst du im Google Tag Manager schnell den Überblick; insbesondere darüber, welche Trigger, Tags und Variablen zusammengehören.
Nimm dir die Zeit und strukturiere die Benennung der Trigger, Tags und Variablen im Tag Manager. Entwickle dabei ruhig deine eigene Namenskonvention und lass dich von meiner Namenskonventionen inspirieren. Damit sparst du Zeit, Nerven und möglicherweise Geld.