15 Tipps für SEO-Texte für die semantische Suche
In diesem Blogbeitrag findest du Tipps für SEO-Texte für die semantische Suche. Eine semantische Suchmaschine sucht in einem Text nicht mehr nach Keywords, sondern nach der Bedeutung jedes einzelnen Wortes und Satzes. Mit diesen 15 Tipps für SEO-Texte erleichterst du einer Suchmaschine und einem Chatbot das inhaltliche Verständnis deines Textes.
- Formulierungen in SEO-Texten vs. Struktur
- Tipps für suchmaschinenoptimierte Texte für das Natural Language Processing
- Keyword Dichte ist kein Ranking-Signal mehr
- Die Länge deines Textes ist kein Ranking-Signal
- Du musst Keywords nicht wörtlich verwenden
- Du musst die Frage nicht wiederholen
- Klare und unmissverständliche Sprache nutzen
- Verwende bei nicht eindeutigen Entitäten verknüpfte Entitäten
- Verwende semantisch relevante Begriffe für den Micro Intent
- Achte auf das Sentiment
- Einfache Satzstruktur verwenden
- Schreibe aktiv statt passiv
- Vermeide Substantivierungen
- Verwende Entitäten vorwiegend in Hauptsätzen
- Verwende Co-Referenzen in Sätzen
- Nutze sprachliche Konnektoren
- Bringe deine eigene Erfahrung ein
- SEO-Texte sind eine Antwort auf eine Frage und kein Roman
- Zusammenfassung
Formulierungen in SEO-Texten vs. Struktur
In diesem Blogbeitrag geht es rein um Tipps für die Formulierungen in SEO-Texten. Für eine suchmaschinenoptimierte Struktur eines Textes habe ich weiter vorn einen eigenen Blogbeitrag veröffentlicht. Darin geht es um das Content-Format der umgekehrten Pyramide für die Suchmaschinenoptimierung.
Eine semantische Suchmaschine verwendet das sogenannte "Natural Language Processing", um die Bedeutung eines Textes zu verstehen. Mehr dazu habe ich ebenfalls in einem eigenen Artikel über das Natural Language Processing für SEO geschrieben.
Auch über Entitäten und ihre Bedeutung für SEO solltest du für diesen Text Bescheid wissen.
Tipps für suchmaschinenoptimierte Texte für das Natural Language Processing
Keyword Dichte ist kein Ranking-Signal mehr
Moderne Suchmaschinen arbeiten semantisch. Statt einfach nur zu zählen, wie oft ein Keyword oder eine Entität vorkommt, scannen sie den Text nach Antworten auf die Suchanfrage des Nutzers. Dafür müssen sie die inhaltliche Bedeutung des Textes verstehen können.
Du musst also weder eine Keyworddichte von 2 % erreichen, noch eine Entität möglichst häufig in einem Text verwenden.
Wichtiger ist, dass du Keywords und Entitäten natürlich in Sätzen verwendest, wo es inhaltlich Sinn macht. Versuche in deinen Texten so zu schreiben, als ob du es einem Menschen in der Offline-Welt erzählen würdest.
Die Länge deines Textes ist kein Ranking-Signal
Dein Text muss nicht länger als der deines Mitbewerbers sein, sondern inhaltlich und qualitativ besser.
Füll-Content (bekannt als "Fluff" oder "SEO-Blah", wie ich es nenne) hilft deinem Text nicht, besser zu ranken. Im Gegenteil. Es kann deinem Text sogar schaden, weil er die inhaltliche Bedeutung verwässert.
Vergiss also das Zählen der Wörter und fokussiere dich auf qualitative Inhalte, auch wenn sie kurz. Die "Platz 1" Seiten in meinem Reisefotoblog haben selten mehr als 1000 Wörter. Und ein Text über die besten "Camera Apps" mit nur 3 Apps rankt vor einer Seite mit 9 Apps, der 3x so lang ist.
Du musst Keywords nicht wörtlich verwenden
Eine semantische Suchmaschine macht kein "Keyword-Matching". Du musst also ein Keyword nicht wörtlich verwenden.
Lautet das Keyword etwa "photo spots rhyolite" darfst du stattdessen auch "photo spots in Rhyolite" schreiben. Du darfst sogar eine inhaltlich gleiche Bedeutung als Synonym verwenden, wie etwa "photo locations in Rhyolite". Selbst wenn du dieses Synonym nicht bei der Keyword-Recherche gefunden hast.
Achte bitte darauf, dass Synonyme wirklich dieselbe Bedeutung haben. Beispielsweise haben "Instagram Spot" und "Photo Spot" nicht dieselbe inhaltliche Bedeutung.
Wenn du dir nicht sicher bist, gib die beiden Keywords in die Google-Suche ein und sieh dir an, welche Art von Seiten dafür rankt. Sind auf den Plätzen 1-5 dieselben Seiten, hat das Keyword dieselbe Bedeutung und du kannst es verwenden.
Du musst die Frage nicht wiederholen
Hast du bei der Keyword-Recherche eine Frage gefunden, musst du sie im Text nicht wiederholen. Es reicht, wenn du die Antwort auf die Frage lieferst.
Hast du etwa das Keyword "How much is the Entrance Fee for Rhyolite" gefunden, reicht es, die Frage unter Verwendung der Entitäten zu beantworten. Zum Beispiel mit dem Satz "You don't have to pay an Entrance Fee in Rhyolite" oder sogar "Entrance to Rhyolite is free".
Semantische Suchmaschinen suchen nach Antworten. Nicht nach der Wiederholung der Frage.
Klare und unmissverständliche Sprache verwenden
Menschen verwenden eine Suchmaschine, weil sie eine Antwort auf eine Frage suchen. Vermeide daher in deinen Texten umschreibende Formulierungen, damit eine Suchmaschine deinen Text als relevante Antwort auf eine Frage versteht.
Nenne die Dinge und Themen deines Textes beim Namen, in dem du die passende Entität dafür verwendest. Bei einer Formulierung wie "Ich zeige dir die schönsten Plätze für nachhaltige Erinnerungen der schönsten Zeit des Jahres bei den gespenstischen Ruinen in der kargen Wüstenlandschaft - im Tal der Toten - im Osten des zweitgrößten Kontinents der Erde." versteht eine semantische Suchmaschine nicht, dass du damit "Fotospots in der Geisterstadt Rhyolite" meinst.
Schreibe daher nicht besonders schön, sondern besonders verständlich. Ein SEO-Text ist eine Antwort auf eine Frage und kein Roman.
Übertrage deine Formulierungen in die reale Welt und frage dich, ob so jemand reden würde. Fragst du im Supermarkt etwa, wo das Mineralwasser ist, lautet die Antwort in der Regel auch "im 3. Gang links hinten gegenüber den Nudeln" und nicht (überspitzt formuliert): "Wenn du dich auf die Suche nach der mit Kohlensäure angereicherten und kristallklaren Quelle des Lebens begibst, folge dem Pfad der goldenen Teigwaren zur rechten Hand bis in die tiefsten Gefilde des Marktes, wo dich auf der linken Seite die sprudelnde Erfrischung erwartet".
Verwende bei nicht eindeutigen Entitäten verknüpfte Entitäten
Nicht jede Entität hat eine eindeutige Bedeutung. So ist die Entität "Rhyolite" nicht eindeutig, sofern man nur ihren Namen betrachtet. Damit kann eine Geisterstadt gemeint sein, eine Gesteinsart oder ein Computerspiel. Indem du eine verknüpfte Entität sprachlich im Kontext mit der primären Entität deines Textes verwendest, versteht eine Suchmaschine die korrekte Bedeutung.
Schreibe ich in meinem Reisebericht "I discovered Rhyolite" könnte die Suchmaschine glauben, ich habe die Gesteinsart "Rhyolite" (dt. Rhyolith) entdeckt. Schreibe ich stattdessen "I discovered the Ghost Town of Rhyolite" versteht sie aufgrund der verknüpften Entität "Ghost Town" korrekt, dass ich die Geisterstadt meine.
Die Verwendung von verknüpften Entitäten (wie "Geisterstadt") zusammen mit einer anderen Entität (wie "Rhyolite") wird als Co-Occurence bezeichnet.
Verwende semantisch relevante Begriffe für den Micro Intent
Bei einem Text über die "Fotospots in Rhyolite" ist das Thema "Fotografieren" der Micro Intent, während "Rhyolite" der Conceptual Intent (das Thema ist).
Verwende für den Micro Intent relevante Begriffe, um ihn der Suchmaschine zu verdeutlichen. Das können Begriffe sein, wie etwa:
- "Cook Bank Building" oder "Tom Kellys Bottle House" (die Entitäten für zwei Sehenswürdigkeiten bzw. Fotospots)
- Allgemeinbegriffe für Fotospots wie "Ruinen" oder "Überreste"
- Passende Adjektive für die Fotospots wie "verfallen"
- Begriffe rund um den Micro Intent wie "Belichtungszeit" oder "Stativ"
Durch die Erwähnung solcher relevanten Begriffe vermittelst du einer semantischen Suchmaschine, dass du wirklich über Fotospots schreibst, und nicht einfach nur über die Geisterstadt allgemein.
Achte auf das Sentiment
Das Sentiment (die Tonalität) ist aus meiner Sicht kein direktes Ranking-Signal im Sinne von "positiver Text rankt besser". Aber es kann zur Bewertung der Suchintention (allgemein) herangezogen werden.
Sucht jemand nach "Gefahren in der Geisterstadt Rhyolite" erwartet eine semantische Suchmaschine eher ein negatives Sentiment aufgrund von Wörtern wie "Vorsicht", "Hitze", "Gefahr", "Einsturzgefährdet" oder "Risiko".
Sucht jemand hingegen nach den "schönsten Fotospots" ist ein eher positives Sentiment ein Hinweis (von vielen), dass der Text der Suchintention entspricht.
Daher ist es auch nicht ideal, einen Text nach der "Before-after-Bridge" aufzubauen. Speziell, wenn du mit "Angstmarketing" arbeitest und am Anfang des Textes erklärst, wie schlecht alles andere ist, bevor du zur Lösung des Problems und damit zur Beantwortung der Suchanfrage kommst.
Selbst auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wenn Menschen nach der Lösung eines Problems suchen, muss man ihnen nicht das Problem noch einmal erklären. Das kennen sie schon. Deswegen suchen Sie nach einer Lösung. Genau das will ihnen eine semantische Suchmaschine liefern, indem sie auch (aber nicht nur) das Sentiment berücksichtigt. Berücksichtige diesen Tipp auch beim Schreiben deiner SEO-Texte.
Einfache Satzstruktur verwenden
Damit das Natural Language Processing die Bedeutung deines Textes versteht, muss es jeden Satz in seine Bestandteile zerlegen und die Wörter zueinander in Relation setzen. Je komplizierter ein Satz ist, desto fehleranfälliger ist die Zerlegung und das Verstehen des Satzes für das Natural Language Processing.
Verwende also einfache Sätze, die aus maximal einem Hauptsatz und einem Nebensatz bestehen. Verzichte außerdem auf Einschübe, egal ob mit Beistrich oder Gedankenstrichen.
In einem Interview auf Seo Roundtable bestätigt Krishna Madhavan (Product Manager für Bing) das auch:
„... and advises keeping punctuation simple, including avoiding em dashes and symbols“
Schreibe aktiv statt passiv
Beim Natural Language Processing berücksichtigt eine Suchmaschine das Konzept von "Subjekt", "Prädikat" und "Objekt". Bei passiven Formulierungen wird oft das Objekt zum grammatikalischen Subjekt. Dadurch wird das Erkennen der Entitäten und ihrer Zusammenhänge oft erschwert, weil die handelnde Person fehlt. Dadurch kann die inhaltliche Bedeutung eines Satzes missinterpretiert werden.
Das Subjekt eines Satzes für das Natural Language Processing sollte in der Regel die Entität für den Conceptual Intent (das "Thema") oder eine für den Micro Intent sein. Falls du einen passiven Satz "aktivieren" möchtest und keine handelnde Person hast, setze einfach dich selbst ("Ich"-Formulierung) als Subjekt ein.
Schreibe idealerweise statt "Rhyolite wurde 1904 gegründet" lieber "Shorty Harris gründete 1904 die Geisterstadt Rhyolite".
In diesem Satz verwende ich durch die Subjekt-Prädikat-Objekt-Struktur auch noch eine mit der Entität "Rhyolite" verknüpfte Entität, nämlich den Gründer "Shorty Harris".
Vermeide Substantivierungen
Durch eine Substantivierung wird ein für das Natural Language Processing wichtiger Teil des Satzes abgeschwächt, nämlich das Prädikat. Die eigentliche Handlung wird zu einem Hauptwort und das verbleibende Prädikat ist oft wenig aussagekräftig (z. B. "ist möglich").
Das kann wiederum dazu führen, dass eine Maschine einen Satz falsch versteht.
Schreibe also nicht "Eine Besichtigung der Geisterstadt Rhyolite ist möglich". In diesem Satz ist "Besichtigung" eine Substantivierung des Verbs "besichtigen". Außerdem wird der Satz dadurch passiv, was du ja vermeiden solltest.
Schreibe stattdessen "Du kannst die Geisterstadt Rhyolite besichtigen" oder noch besser für EEAT: "Ich habe die Geisterstadt Rhyolite letzten Sommer besucht".
Verwende Entitäten vorwiegend in Hauptsätzen
Je nach Entität kann es für die Relevanz der Entität in einem Satz oder einem Text einen Unterschied machen, ob du die Entität im Hauptsatz oder im Nebensatz verwendest. Im Satz "Die schönste Geisterstadt, in der ich jemals war, ist Rhyolite in Nevada" kann die Entität "Rhyolite" eine geringere Relevanz haben als im Satz "Die Geisterstadt Rhyolite in Nevada ist die schönste Geisterstadt, in der ich jemals war".
Verwende für Sätze mit Entitäten vorwiegend das "Topic-Comment-Prinzip". Das bedeutet, dass du das "Topic" (die Entität) im Hauptsatz verwendest und deine Anmerkung bzw. Aussage dazu (den "Comment") im Nebensatz.
Das ist natürlich nicht immer notwendig, aber das Topic-Comment-Prinzip sollte überwiegen. Verwende das Topic-Comment-Prinzip vor allem in der Einleitung deines Textes.
Verwende Co-Referenzen in Sätzen
Teilst du ein komplexes Satzkonstrukt in mehrere Sätze auf, verwende Koreferenzen, um die Relevanz einer Entität zu stärken. Hier sind 2 Sätze als Beispiel: "Rhyolite ist eine Geisterstadt in Nevada. Sie ist die schönste Geisterstadt, die ich jemals gesehen habe".
Das Subjekt "Sie" im zweiten Satz bezieht sich auf das Subjekt des vorherigen Satzes, nämlich "Rhyolite". Damit ist es eine Co-Referenz. Das stärkt die Relevanz der Entität "Rhyolite". Sehr vereinfacht dargestellt ist eine Co-Referenz so, als ob "Rhyolite" ein zweites mal verwendet wurde.
Bei einer Co-Referenz müssten die beiden Entitäten auch sprachlich im selben Satz in Relation zueinander stehen. Kommt in einem Satz "Rhyolite" vor und 10 Sätze später einmal "Ghost Town", reicht das nicht. Das wäre dann eher eine Co-Occurence.
Nutze sprachliche Konnektoren
Konnektoren sind Kausalbegriffe wie "deswegen, "deshalb", usw. Verwende sie, um einer Maschine den Zusammenhang von 2 Sätzen zu verdeutlichen.
Nehmen wir als Beispiel folgende zwei Sätze: "In der Geisterstadt Rhyolite hat es im Sommer bis zu 55 Grad. Nimm genügend Wasser mit".
Für das Natural Language Processing wäre es besser zu schreiben:
"In der Geisterstadt Rhyolite hat es im Sommer bis zu 55 Grad. Deshalb solltest du bei deinem Besuch genügend Trinkwasser dabei haben".
Noch besser wäre wieder die "Ich"-Formulierung:
"In der Geisterstadt Rhyolite hat es im Sommer bis zu 55 Grad. Deshalb hatte ich bei meinem Besuch über 6 Liter Trinkwasser dabei".
Das letzte Beispiel mit der "Ich"-Formulierung hat noch einen weiteren Vorteil: Der Satz mit dem Trinkwasser ist konkret. Ich schreibe dort von "6 Litern" statt "ausreichend". Damit kann eine semantische Suchmaschine meine Seite aufgrund dieses Satzes als qualifizierte Antwort für die Frage "Wie viel Trinkwasser sollte ich beim Besuch von Rhyolite mitnehmen" zitieren bzw. anzeigen.
Bringe deine eigene Erfahrung ein
Ich verwende in meinen Texten oft die "Ich"-Form, um meine Erfahrung und Expertise zu einem Thema zu unterstreichen.
Verwende in deinen Texten also immer wieder einmal die "Ich"-Form statt nur "Du kannst", "Du sollst" oder "Du musst" zu schreiben.
SEO-Texte sind eine Antwort auf eine Frage und kein Roman
Menschen, die eine Suchmaschine oder einen ChatBot verwenden, haben eine Frage. Sie suchen nach relevanten Antworten auf diese Frage. Genau darauf ist eine Suchmaschine mittels Machine Learning trainiert.
Sie sucht in einem Text nach Informationen, die als relevant für die Suchanfrage eingestuft werden können. Sie sucht nicht nach dem längsten Text oder nach den schönsten Formulierungen.
Darüber hinaus lesen die wenigsten Menschen eine Website von oben bis unten. Stattdessen scannen sie eine Website, bis sie die relevante Antwort auf ihre Frage gefunden haben. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Der Usability-Experte Jakob Nielsen hat das schon 1997 in seinem Artikel "How users read on the Web" veröffentlicht.
Menschen lesen deine "Stories" also eher nicht. Für die semantische Suche sind sie auch nicht ideal. Warum also dann Zeit dafür verwenden?
Liefere stattdessen für deine potenziellen Kunden und Kundinnen relevante und einfach verständliche Antworten auf ihre Fragen statt eines Romans.
Zusammenfassung
Damit eine Suchmaschine deinen Text als relevante Antwort für eine Suchanfrage anzeigen kann, muss sie deinen Text zuerst inhaltlich verstehen. Dazu verwenden sie das Natural Language Processing, um aus einem Text etwa Entitäten oder das Sentiment zu extrahieren.
Dabei hilfst du ihr, in dem du die obigen Tipps für SEO-Texte beachtest.