So verwendest du die umgekehrte Pyramide für SEO

SEO

Die umgekehrte Pyramide ist ein für SEO ideales Content-Framework. Insbesondere für semantische Suchmaschinen ist sie ideal, da sie ein frühes Signal über das Thema des Contents vermittelt. In diesem Blog-Post zeige ich dir, wie ich Inhalte nach der umgekehrten Pyramide aufbaue. Dieses Content-Framework hilft mir außerdem, in KI-Systemen als Referenz genannt zu werden.

Inhaltsverzeichnis

Die umgekehrte Pyramide basiert auf dem BLUF-Prinzip

Die umgekehrte Pyramide wird auch als “invertierte Pyramide” bezeichnet. Dieses Content-Framework basiert auf dem “BLUF”-Prinzip. “BLUF” steht dabei für “Bottom Line up Front” (dt. “Das wichtigste zuerst”).

Aus SEO-Sicht finden damit Mensch und Maschine den wichtigsten Teil eines Textes gleich am Anfang, nämlich das Thema des Textes. Dadurch kann eine Suchmaschine den Text besser für die richtigen Suchanfragen anzeigen.

Für diesen Blogbeitrag solltest du dich schon über Entitäten und ihre Bedeutung für SEO informiert haben und du kennst die drei Ebenen der Suchintention.

Vorbereitung für einen Text nach der umgekehrten Pyramide

Bevor ich das erste Wort eines Textes nach dem Content-Framework der umgekehrten Pyramide schreibe, vervollständige ich für mich diesen Satz:

  • “Mit meinem Text beantworte ich die Frage, …”

Ich darf dabei keine Konjunktionen (also “und” bzw. “oder”) und keine Gliedsätze verwenden. Durch diese Einschränkung fokussiere ich mich ganz auf die Beantwortung einer Frage, die Menschen in eine Suchmaschine oder einer KI eingegeben haben. Dieser Satz ist der Leitfaden für den Text.

Somit lautet der vollständige, obige Satz für den Blog-Beitrag, den du gerade liest:

  • “Mit meinem Text beantworte ich die Frage, wie du einen Text mit dem Content-Framework der umgekehrten Pyramide für modernes SEO aufbaust”.

In meinem Text beschränke ich mich nun auf die Beantwortung dieser einen Frage.

Aufbau des Content-Frameworks der umgekehrten Pyramide

Ein Text in Form einer umgekehrten Pyramide besteht aus mindestens 3 und maximal 6 Abschnitten.

Aufbau des Content-Frameworks der“umgekehrten Pyramide”

Der erste Abschnitt ist die Einleitung.

Die Einleitung

Die Einleitung einer umgekehrten bzw. invertierten Pyramide hat genau drei Aufgaben:

  1. Sie beantwortet für Mensch und Maschine die Frage “Worum geht’s”. Das ist das Thema eines Textes. Das Thema eines Textes ist der "Conceptual Intent" in meinem 3-Ebenen-Framework der Suchintention.
  2. Als Zweites beantwortet die Einleitung die Frage, warum der Text wichtig ist und die Besucher und Besucherinnen weiterlesen sollten. Damit kommunizierst du Relevanz für die Suchanfrage.
  3. Als Letztes erwähnt du in der Einleitung, was Besucher und Besucherinnen nach dem Lesen deines Textes wissen, das sie vorher nicht wussten. Das ist das “Versprechen” deines Textes

Diese 3 Fragen in der Einleitung zu beantworten, fördert nicht nur das inhaltliche Verständnis einer semantischen Suchmaschine. Es fördert auch das Engagement der Besucher und Besucherinnen. Du vermittelst ihnen, dass sie hier richtig sind und ihre Suchanfrage beantwortet wird.

Die Fragen beantworte ich mit maximal 3-5 Sätzen. Vermeide in der Einleitung Storytelling, "Hooks" (SEO ist nicht Social Media) und irrelevantes “SEO-Blah”. Menschen besuchen deine Seite über eine Suchmaschine, weil sie eine Frage haben und nach der Antwort suchen. Versprich ihnen in der Einleitung, dass du die Antwort lieferst und mache es dann auch.

Hier ein Beispiel für die 3 Sätze einer Einleitung eines Textes über Fotospots in der Geisterstadt Rhyolite, die genau die obigen drei Fragen beantwortet. Der erste Satz der Einleitung lautet:

"Rhyolite, ist eine Geisterstadt in Nevada, die nach dem Ende des Goldrausches verlassen wurde."

Dieser erste Satz enthält die primäre Entität “Rhyolite” und drei damit verknüpfte Entitäten, nämlich “Geisterstadt”, “Nevada” und "Goldrausch". Damit ist der Conceptual Intent (das "Thema" des Textes) für Mensch und Maschine definiert.

Der 2. Satz der Einleitung beantwortet die Frage, warum der Inhalt des Textes für die Zielgruppe wichtig ist. Er lautet:

"Sie liegt am Rand des Death Valley in den Bullfrog Hillls und die Ruinen sind beeindruckende Fotospots."

Dieser Satz beginnt mit einer sogenannten "Koreferenz". Das "Sie" bezieht sich auf das Subjekt des vorherigen Satzes. Dadurch wird die Salienz und Relevanz der Entität "Rhyolite" gestärkt. Dann erwähne ich, wo sich die Geisterstadt befindet und dass man dort viele Fotospots findet.

Im 3. Satz der Einleitung gebe ich den Lesern und Leserinnen das Versprechen, ihre Suchanfrage “fotospots rhyolite” zu beantworten:

“In diesem Blog-Beitrag zeige ich dir die besten Fotospots in Rhyolite und gebe dir Tipps, um deinen Fototrip zu planen”.

Damit ist sowohl für Menschen als auch für KI-Systeme bereits in der Einleitung klar, worum es in diesem Text geht. Nämlich um das Thema (die Entität) “Rhyolite” und durch das Keyword “Fotospots” um das Thema (die Entität) “Fotografie”.

Schreibe also in der Einleitung, worum es in deinem Text geht und vermeide das "herumeiern" um das Thema mit bildhaften Beschreibungen, Teasern, "Hooks", "Scene-Setting" und Keyword-Stuffing-Fragen wie "Du willst also wissen, was die besten Fotospots in Rhyolite sind?". Moderne Suchmaschinen sind semantisch. Sie suchen nach Antworten (und nicht nach einer Wiederholung der Suchanfrage). Sie müssen inhaltlich verstehen, worüber du schreibst.

Das Inhaltsverzeichnis

Das Inhaltsverzeichnisses soll vor allem den Menschen einen Überblick über den Inhalt des Textes geben, bevor sie ihn lesen. Das stärkt vor allem noch einmal das Versprechen der Einleitung und ermöglicht Lesern und Leserinnen, gleich zum für sie relevanten Text zu springen.

Das Inhaltsverzeichnis muss nicht alle Überschriftebenen deines Textes enthalten. Die H2 und H3 sind ausreichend. Achte bitte darauf, dass die Überschriften inhaltlich aussagekräftig sind. Sie sollten Lesern und Leserinnen einen Überblick über deinen Text geben, noch bevor sie ihn lesen.

Das Inhaltsverzeichnis hat selbst keine eigene Hx-Überschrift. Ein Text wie “Inhaltsverzeichnis” ist ausreichend.

Es muss nicht auf jeder Seite vorhanden sein. Ich verwende etwa auf thematischen Übersichtsseiten für Themencluster oder bestimmten Landingpages kein Inhaltsverzeichnis..

Der Kontext

Das Kontext-Kapitel liefert nun wichtige Informationen, die für das Verständnis des Textes unbedingt notwendig und relevant sind. Die Betonung liegt dabei auf “unbedingt” und “relevant”. Vermeide in diesem Abschnitt irrelevante Inhalte im Hinblick auf das Versprechen deines Textes und die Suchanfrage.

Die Inhalte dieses Bereichs ergeben sich aus der zweiten und dritten Ebene der Suchabsicht ("Conceptual Intent" und "Micro Intent"). Jemand, der nach “Fotospots Rhyolite” sucht, erwartet hier relevante Informationen für seinen geplanten Besuch der Geisterstadt und nicht eine geschichtliche Abhandlung. Sonst hätte er oder sie nach “Geschichte Rhyolite” gesucht.

Für meinen Text über die besten Fotospots erwähne ich in diesem Kapitel:

  • Dass es in Rhyolite bis zu 55 Grad haben kann und man ausreichend Wasser mitnehmen sollte
  • Dass es dort keinen Mobilfunkempfang gibt
  • Dass es dort Klapperschlangen gibt

Das ist der erste Abschnitt der umgekehrten Pyramide mit einer eigenen Überschrift. Verwende dazu bitte eine H2. Hier sind noch einige Beispiele für Überschriften dieses Abschnitts, die ich auf meinen Websites verwende.

  • Für einen Review etwa die Überschrift “Warum ich (Produkt) gekauft habe”
  • Für einen Artikel über Fotospots lautet die Überschrift “Was du vor deinem Besuch wissen solltest”.

Diesen Bereich kannst du gerne in weitere Unterabschnitte untergliedern. Verwende dann für jeden Unterabschnitt eine H3, wobei ich mich in der Regel auf 3 Unterüberschriften beschränke. Von hier aus kannst du auch auf andere, relevante, Inhalte verlinken, die für den Text wichtig sind. So wie ich es weiter oben im Text gemacht habe.

Achte bitte darauf, dass der Absatz nicht zu lange wird und in eine Abhandlung von allen möglichen irrelevanten Informationen ausartet, nur um das Keyword noch ein paar mal unterzubringen ("SEO-Blah"). Beschränke dich wirklich auf das Wesentliche zur Beantwortung der Suchanfrage, auch wenn es schwerfällt.

Dieses Kapitel kannst du auslassen, wenn es keine Informationen gibt, die Menschen für die Beantwortung der Frage wissen sollten.

Der Hauptteil

Im Hauptteil der umgekehrten Pyramide geht es ausschließlich um die Beantwortung der Suchanfrage. Dafür verwende ich für dieses Kapitel eine H2, die ähnlich, aber nicht identisch der H1 der Seite ist. Lautet etwa die H1 “5 Fotospots in der Geisterstadt Rhyolite für deine Reise” lautet die H2 dieses Kapitels einfach nur “Fotospots in Rhyolite” oder "Die schönsten Fotospots in Rhyolite".

In diesem Kapitel verwende ich dann für jeden Fotospot eine eigene H3. Wäre es ein Review, würde ich für jedes Feature eine H3 verwenden. In einem Tutorial hat jeder Schritt eine H3.

Bleibe bitte im Hauptteil beim Thema (deinem "Versprechen") und schweife nicht ab. Schreibe ich über die Fotospots, ist die Geschichte der Geisterstadt hier irrelevant. Aber ich kann natürlich 1-2 Sätze über interessante Fakten eines einzelnen Fotospots schreiben.

Die Zusatzinformationen

Im Abschnitt der Zusatzinformationen erwähne ich alle zusätzlichen Informationen, die eine Ergänzung zum Hauptteil sind. Sie sind aber für den Hauptteil nicht essenziell . Hier kann ich nun endlich einen Absatz mit 2-3 Sätzen (aber nicht 1000 Wörter) darüber schreiben, warum Rhyolite eine Geisterstadt ist.

Dieses Kapitel kannst du bei Bedarf auslassen.

Die Zusammenfassung

Die Zusammenfassung spannt den inhaltlichen Bogen noch einmal zurück zur Einleitung. Darin bestätige ich das Versprechen der Einleitung und fasse die drei wichtigsten Punkte des Hauptteils zusammen.

Optional finden Leser und Leserinnen hier auch einen Call to Action.

Andere Content-Frameworks

Neben der invertierten Pyramide gibt es noch weitere Content-Frameworks. Doch von den mir bekannten ist keines besonders gut für SEO geeignet. Dazu gehören:

  • Das PAS-Framework (Problem, Agitation, Solution)
  • Das PASTOR-Framework (Problem, Amplify, Story, Transformation, Offer, Response)
  • Die BAB (Before-after-Bridge)
  • Das 4P-Framework (Promise, Picture, Proof, Push)

Bei den obigen Frameworks steht die Lösung und somit die Antwort auf die Frage, nach der Menschen gesucht haben, immer erst am Ende. Menschen wissen aber schon, dass sie ein Problem oder einen Wunsch haben. Deswegen suchen sie nach Antworten! Man muss ihnen also nicht noch einmal das Problem mit “Agitation”, “Story”, “Before”, “Picture”, usw. erklären.

Die obigen Frameworks funktionieren ohne Zweifel für ein klassisches Verkaufs-Copywriting. Rein aus SEO Sicht machen die obigen Frameworks aber genau das, was man vermeiden sollte. Viel "SEO-Blah" vor der eigentlichen Beantwortung der Suchanfrage.

Die umgekehrte Pyramide stellt die Antwort auf eine Frage in den Vordergrund (“Bottom Line Up Front”). Deshalb funktioniert dieses Content-Framework für SEO auch im KI-Zeitalter ausgezeichnet.

Zusammenfassung

Indem du deine Texte nach der umgekehrten Pyramide aufbaust, sendest du Maschinen und Menschen ein frühes Signal über das Thema deines Textes. Semantische Suchmaschinen verstehen dadurch besser und schneller, worum es in deinem Text geht.

Aber auch für Menschen kann die invertierte Pyramide sehr nützlich sein. Sie erfahren gleich zu Beginn, dass ihre Frage hier beantwortet wird-

Christian Feichtner

Ich habe mich auf modernes SEO und effektive Web-Analyse spezialisiert. In meinem SEO- und Web-Analytics-Blog findest du Tipps und Erfahrungsberichte. Meine Erfahrung gebe ich in Trainings weiter. Ich nehme dir auch gerne Arbeit als SEO-Freelancer oder Analytics-Freelancer ab.

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Die 3 Ebenen der Suchintention verstehen und herausfinden