Micro-Intent für SEO und was du darüber wissen solltest

SEO

Der Mikro-Intent definiert den Aspekt eines Themas für die Suchmaschinenoptimierung. Damit hilfst du einer Suchmaschine oder einer KI, deinen Text für passende Suchanfragen einer spezifischen Zielgruppe anzuzeigen. In diesem Blog-Beitrag sehen wir uns anhand eines Beispiels an, was der Mikro-Intent ist und wie du darauf bei der Keyword-Recherche achtest.

Inhaltsverzeichnis

Der Micro-Intent ist eine Verfeinerung des Conceptual Intent

Der Micro-Intent ist genau ein Aspekt bzw. genau eine Verfeinerung des Conceptual-Intent.

In meinem "Intent to Content Framework" liegt der Micro-Intent auf der 3. Ebene zwischen dem Conceptual Intent und dem User-Intent. Der Conceptual Intent ist dabei das inhaltliche Thema eines Textes. Der User-Intent definiert, was Menschen nach ihrer Suchanfrage tun möchten.

 
Micro-Intent im Intent-to-Content Framework

Micro-Intent im Intent-to-Content Framework

 

Über den Conceptual Internet und seine Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung habe ich schon geschrieben. Ebenso über Entitäten im Kontext von SEO und über den User-Intent.

Micro-Intent anhand eines praktischen Beispiels

Nehmen wir an, ich möchte einen Text über meinen Besuch in der Geisterstadt Rhyolite in Nevada schreiben. Dafür habe ich den Conceptual Intent und die Entität "Rhyolite, NV" gewählt. Der Micro-Intent als Verfeinerung kann nun etwa sein:

  • Die Geschichte der Geisterstadt
  • Die Sehenswürdigkeiten in der Geisterstadt
  • Die Foto Spots in der Geisterstadt
  • Eine buchbare Tour zur Geisterstadt

Identifiziere nun genau einen Micro-Intent. Ich betone "genau einen" deshalb, da noch immer viele versuchen, mit Begriffserklärungen für Entitäten (also ohne Micro-Intent) zu ranken. Das ist in der Regel unmöglich. Für Begriffserklärungen ranken Websites wie die Wikipedia oder offizielle Websites zu einer Entität. Die von den vorderen Plätzen zu verdrängen ist nahezu unmöglich.

Laut strategischer E-E-A-T-Analyse hat mein kleines Reisefotoblog keine Chance, für eine Suchanfrage rund den Micro-Intent "Sehenswürdigketen" für den Conceptual Intent und die Entität "Rhyolite, NV" zu ranken. Ich muss also einen Micro-Intent auswählen, der zum E-E-A-T meiner Website mit den Themen "Reisen" und "Fotografie" passt.

Das ist der Micro-Intent "Fotospots" bzw. "Fotografieren", wobei es aufgrund der semantischen Suche egal ist, ob ich das "Fotospots" oder "Photo Locations" nenne. Aufgrund des des Micro-Intent beantworte ich in meinem Text also die Frage "Was sind die schönsten Fotospots in der Geisterstadt Rhyolite". Dadurch definiere ich gleichzeitig meine Zielgruppe: Menschen, die schöne Fotos in der Geisterstadt machen wollen.

Berücksichtige den Micro-Intent bei der Keyword-Recherche

Bei der Keyword-Recherche achte nun auf Keywords, die zum Micro-Intent und zum Conceptual-Intent passen.

So würde ich etwa das Keyword "rhyolite nevada directions" nicht berücksichtigen, da es nicht zum Micro-Intent passt. Außerdem ist das eine "Zero Click Search", da der Routenplaner oder die Beschreibung direkt in den Suchergebnissen angezeigt wird.

 
Zero Click Search mit nicht passendem Micro-Intent

Zero Click Search mit nicht passendem Micro-Intent

 

Berücksichtigen würde ich aber die Keywords "Rhyolite Photos" und "Rhyolite Pictures", da sie zum Micro-Intent passen.

Modifikatoren im Micro-Intent

Im klassischen SEO wurden Modifikatoren wie “best” gerne als Hinweis für den transaktionalen User-Intent mit kommerziellem Hintergrund gesehen. Das sehe ich aus Erfahrung differenzierter. Der Modifikator "best" hat nicht unbedingt etwas mit dem User-Intent zu tun, sondern mit dem Micro Intent.

Der Micro-Intent "best photo spots Rhyolite" bedeutet nicht, dass Menschen die Fotospots kaufen wollen.

Aber der User-Intent ergibt sich in weiterer Folge aus dem Conceptual Intent plus dem Micro-Intent.

Nutze Modifikatoren für den Micro-Intent, um das Thema deines Textes weiter zu verfeinern. Schreibe ich etwa über "Fotospots New York" erwarten sich Menschen möglicherweise eine umfangreiche Liste von Fotospots. Schreibe ich hingegen über "best Fotospots in New York", erwarten sie eher eine kürzere Liste mit vielleicht den 10 besten Fotospots.

Worauf du beim Mikro-Intent achten solltest

Verwende den Micro-Intent mit eindeutigen Entitäten

Der Mikro-Intent kann die inhaltliche Bedeutung des Conceptual Intent und der Entität ändern. Um das selbst zu überprüfen, gib in einem anonymen Browserfenster einmal die Suchanfrage "find rhyolite" und einmal "visit rhyolite" ein.

Du solltest inhaltlich unterschiedliche Suchergebnisse bekommen. Versuche es nun noch einmal mit "find rhyolite, NV" und einmal mit "visit rhyolite, NV". Nun sollten die Suchergebnisse inhaltlich identisch sein.

Achte also darauf, eindeutige Entitäten mit Micro-Intent zu verwenden.

Bleib bei genau einem Micro-Intent

Hast du einen Micro-Intent ausgewählt, bleib in deinem Text dabei. Versuche nicht, zu viele unterschiedliche Mikro-Intents in einem Text unterzubringen, nur um dafür zu ranken.

Du kannst etwa in einem Text über “photo spots rhyolite” ein paar Zeilen zur Geschichte der Geisterstadt schreiben. Aber bitte nicht 1000 Wörter, damit der Text auch dafür noch rankt. Damit verwässerst die Relevanz des Textes für Maschine (genauer: die Vektoreinbettungen dafür). Für modernes SEO gilt das Highlander-Prinzip: ein Conceptual Intent, ein Micro-Intent, ein User-Intent, ein Content-Format und damit genau eine Zielgruppe.

Vermeide thematisch irrelevantes “SEO-Blah”. Dein Text muss nicht länger als der Text deines Mitbewerbs sein, sondern inhaltlich besser.

Zusammenfassung: Warum der Mikro-Intent wichtig ist

Der Mikro-Intent definiert den Aspekt des Conceptual Intents und somit die Zielgruppe für einen Text in Suchmaschinen. Aus der Kombination des Conceptual Intent und dem Mikro-Intent ergibt sich dann in weiterer Folge der User-Intent für die Suchmaschinenoptimierung.

Christian Feichtner

Ich habe mich auf modernes SEO und effektive Web-Analyse spezialisiert. In meinem SEO- und Web-Analytics-Blog findest du Tipps und Erfahrungsberichte. Meine Erfahrung gebe ich in Trainings weiter. Ich nehme dir auch gerne Arbeit als SEO-Freelancer oder Analytics-Freelancer ab.

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